Politik
Einleitung
Im Referendariat habe ich einige Stunden und Reihen gründlich geplant, die ich hiermit anderen Referendaren, Lehrern oder andersweitig Interessierten erstmal als Orientierung zur Verfügung stellen möchte. Die einzelnen Texte, Statistiken und Karikaturen werde ich demnächst ebenfalls als Materialpool ins Netz stellen. Trotz der gewissenhaften Ausarbeitung übernehme ich keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Ausserdem finden sich auf dieser Seite noch drei Methoden zur Analyse von Texten, Statistiken und Karikaturen, die sich nicht nur im Politik oder Sozialwissenschaften anwenden lassen.
Reihe Konjunkturpolitik
Einführung
- Die deutsche Wirtschaft - Zeiten und Bilder
- Die deutsche Wirtschaft - Daten und Fakten
- Unternehmern und Praxis
- Theorien und Konzeptionen der Wirtschaftspolitik
Klassiker
- Das Konjunkturproblem in der klassisch-liberalen Wirtschaftstheorie
- Die Konzeption der Marktwirtschaft im klassischen Liberalismus
- Beweis des Saysschen Theorems
- Bsp: Preisbildung auf dem Arbeitsmarkt
- Klassische Konjunkturtheorie (Lückentext)
- Wirtschaftlicher Liberalismus
- Die Unmöglichkeit der Wirtschaftskrisen
- Adam Smith: Das einfache System der natürlichen Freiheit
- Die drei grundlegenden psychologischen Faktoren
- Brüning: Sanierungsprogramm
Keynes
- Keynessche Theorie als Grundlage staatlicher Nachfrage
- Die Revolution des John M. Keynes
- Die Theorie des John M: Keynes
- Zyklusorientiertes Vorgehen
- Sklaven des Verstorbenen (Spiegel 46/98)
- Instrumente der Nachfragepolitik laut Stabilitätsgesetz
- Probleme der Globalsteuerung
- Wie die Wirtschaftskrise überwunden wurde
- Die keynessche Theorie (Lückentext)
Neoklassiker / Monetaristen
- Ist das Marktsystem stabil oder instabil?
- Lambsdorff-Rede 1982
- Lückentext: Vergleich der wirtschaftspolitischen Konzeptionen
- Konjunkturprogramm in Japan
- Kritik an der Steuerpolitik der neuen Regierung
- Multiple-Choice-Test
Reihe Rentenpolitik
Problem/Einleitung
- Den letzten beißen die Hunde
Erarbeitung
- 20 Jahre geschlafen/Wir waren Pioniere/Vergleich
- Glossar, Rentenformel
- Versicherungsfremde Leistungen
Auswertung
- Erhard: Wohlstand für alle
- Murmann: Sozialstaatsgrenze
- Papier: Der Staat ist in der Pflicht
- Altersicherung Probleme und Lösungsansätze
Vertiefung
- Silbenrätzel
- Sozialbudgets
- Filme: Tarifautonomie, Steuerungselemente, Ökologie
- Vergleich Wirtschaftsordnungen
- Rechtsstaat und Sozialstaat
Reihe Soziale Marktwirtschaft
Problem/Einleitung
- Marktwirtschaft – was ist das?
- Modell der Sozialen Marktwirtschaft
- Börsenspiel
Erarbeitung
- Preisbildung im Modell
- Wohlstand durch Wettbewerb
- System der Sozialversicherung
- Einflußbereiche: Staat und Unternehmer
- Telefonmarkt
- Arbeitsmarkt
Folie und Karikaturen
- Staatsquote
- Soziale Netz
- Konjunktur und Arbeitslosigkeit
- Marktformen
- Foliesatz: Soziale Marktwirtschaft
- Karaikaturen
Textanalyse
Wer sagt Was, Wie, zu Wem, Warum und mit Welcher Wirkung?
- Schritt:
Stellt fest, wer den Text verfasst und wer ihn veröffentlicht hat. Häufig gewinnt man schon dadurch wichtige Grundlagen für die Klärung der Fragen nach Warum" und ´Wirkung".
- Schritt:
Untersucht den Text daraufhin, was der Autor offen ausspricht, aber auch was er möglicherweise verschweigt. Nicht selten transportieren Texte neben den klar formulierten noch versteckte Aussagen. Folgende methodische Einzelschritte sind ratsam:
- Formuliert nach dem Lesen die eurer Meinung nach wichtigsten Behauptungen, d.h. die Grundpositionen des Textes.
- Notiert euch anhand der Zeilennumerierung die wichtigsten Textstellen, damit ihr sie in der Diskussion schnell wiederfindet. (Bei eigenen Textvorlagen könnt ihr sie natürlich auch im Text markieren.)
- Sortiert diese nach inhaltlichen Gesichtspunkten.
- Fasst nun diese Gruppen von Einzelaussagen nach Möglichkeit jeweils in einem Satz zusammen. Ihr formuliert damit die wichtigsten Behauptungen des Autors (Thesen) mit eigenen Worten.
- Schritt:
Prüft, wie der Autor seine Argumentation im Einzelnen aufbaut und welche sprachlichen Mittel er einsetzt. Ein wichtiges Ergebnis der Formanalyse ist oft, dass man die nicht offen formulierten Aussagen eines Textes erkennt und benennen kann. Die methodische Vorgehensweise entspricht der von Schritt II und kann auch die dortigen Ergebnisse nutzen:
- Erstellt parallel zu eurer inhaltlichen Gliederung eine formale: Überprüft, wo im Text die von euch erarbeiteten Hauptaussagen stehen und belegt dies mit Zeilenangaben. Die Reihenfolge gibt Aufschluss darüber, wie der Autor den Leser in Einzelschritten zu überzeugen versucht.
- Achtet auf sprachliche Besonderheiten und Mittel, auffällige Begriffe und Satzkonstruktionen.
- Schritt:
Überlegt, wem der Text gilt, an wen sich der Verfasser richtet. Legt dar, ob die Inhalte des Textes (II. Schritt) und die vom Autor verwendeten Mittel (III. Schritt) für diesen Leserkreis von Interesse sind. Habt ihr die Schritte I bis IV ausgeführt, dass sind die wesentlichen Voraussetzungen geschaffen, um zu einer begründeten Beurteilung des Textes zu kommen.
- Schritt:
Hinterfragt, warum derAutor diesen Text schreibt. Was will er erreichen? - Seine Intention (Absicht) richtig zu erkennen ist das wichtigste und entscheidende Ergebnis der Analyse. Diesem ziel dienen alle anderen Bemühungen. Die Beantwortung der ersten vier Fragen ist wichtig um die fünfte möglichst eindeutig und umfassend beantworten zu können.
- Schritt:
Beurteilt am Schluss, welche Wirkung der Text hat. Erreicht der Autor sein Ziel? Hat man Absicht und formale Mittel des Autors erkannt bleibt zu überlegen, welche Wirkung sie haben. - Wie ist der Text also zu bewerten?
Statistiken
Analyse von Statistiken
- Beschreibung
- Wozu soll sie Statistik etwas sagen? ( Überschrift)
- Wer hat sie verfasst / verfassen lassen?
- Für welche Zeit und für welchen Raum soll sie gelten?
- Welche Form der Darstellung wurde gewählt?
- Welche Kategorien (Begriffe) werden miteinander in Beziehung gesetzt?
- Welche Zahlenarten (Absolutzahlen, Prozentzahlen, Indexzahlen) werden verwandt? Worauf beziehen sich ggf. die Prozentzahlen?
- Interpretation
- Was bedeutet eine bestimmte, willkürlich ausgewählte Zahl der Statistik? (´So läßt sich z.B. aus der Statistik entnehmen, dass ...´)
- Welche Aussagen sind besonders wichtig? Lassen sich bestimmte Schwerpunkte (Minima, Maxima), regelhafte Verläufe, besondere Verhältnisse feststellen?
- Wie lassen sich die Aussagen zusammenfassen formulieren?
- Kritik
- Enthält die Statistik offensichtliche Fehler oder Mängel?
- Zu welchem Bereich macht die Statistik keine Angaben?
- Was müßte man noch wissen, um die Daten und ihren Stellenwert im größeren Zusammenhang beurteilen zu können?
- Läßt sich ein bestimmtes Interesse an der Veröffentlichung erkennen?
- Könnte sie jemandem nutzen oder schaden?
Schritte der Interpretation statistischer Daten
- Überschrift, Quellennachweis, Kontext
- Alle Einheiten, Merkmale horizontal, Merkmale vertikal (Tabellenkopf und Vorspalte)
- Vergleich: Spaltensumme und Zeilensumme: "Wo steht 100%?
- Eine Zahl als Erklärungsbeispiel für die gegenseitige Zuordnung von zwei Merkmalen
- Extrema (Spitzenwerte): Maximum – Minimum
- Werte der zentralen Tendenz: Starke (über- bzw. unterproportionale) Abweichungen vom Mittelwert (arithmetisches Mittel)
- Trend / Tendenz
- Einzelaussagen und Beziehungen zwischen ihnen (deskriptiv)
- Gesamtaussage
- Feststellung fehlender Angaben
- Überprüfung, Rückbezug auf Punkte 1-10, Erörterung der Aussagen, Kontext, Intention, Adressat, Theorieansatz
Karikaturen
Analyse von Karikaturen
- Aussage (Was):Beschreibung
- Was sieht man?
- Was für ein Problem/Ereignis ist dargestellt?
- Was für Personen sind in was für einer Lebenssituation zu erkennen?
- Welcher Widerspruch ist dargestellt?
- Stil (Wie):
- Wie wird das Problem dargestellt?
- Wie stellt der Karikaturist das Problem dar?
- Sender (Wer):
- Wer hat die Karikatur gezeichnet?
- Wer ist der Auftraggeber?
- Intention (Warum):
- Warum hat der Karikaturist das Problem dargestellt?
- Wirkung (Welche)
- Welche Emotionen löst die Karikatur aus?
- Weg (Kanal)
- Auf welchem Wegwird die Karikatur verbreitet?
- Zeitung, Flugblatt...)